"Thrill and Explode" Törn

von Carmen Knöpfel (Kommentare: 0)

Der Überführungstörn war ein grosser Erfolg - die Vellamo ist mitsamt der ganzen Crew und dem neuen Heck heil in Sardinien angekommen.

Logbuch einer unvergesslichen Woche mit Wind, Wellen und Wasser (manchmal auch im Boot)

Segeln ist wie das Leben – mal stürmisch, mal sonnig, oft chaotisch und immer besser mit einer guten Crew. Und genau so war unsere Woche auf der Vellamo bei Sardinien und Korsika: „Thrill and Explode“.

Schon die Anreise war ein kleines Abenteuer: Mit einem vollgepackten Ford Fiesta (sieben Taschen, fünf Leute, eine Gitarre,) ging es ab Zürich Richtung La Spezia. Dort gönnten wir uns vor dem eigentlichen Törn noch einen Kurzurlaub in den Cinque Terre. Zwischen bunten Häusern, Gelato und einem erstaunlich sportlichen Wanderpensum stärkten wir uns für die kommende Woche. Die Nachtfähre nach Olbia war dann der entspannte Übergang vom Tourismus zur Seefahrt.

Am ersten Tag des Törns waren alle so motiviert, dass wir vorzeitig auf dem Katamaran standen und direkt am Nachmittag ausliefen – voller Vorfreude und Proviant. Das erste Ziel war die Nachbarbucht. Easy warm-up.

Tag 2 brachte dann eine Gewitterwarnung, die uns zur Rückkehr in den Heimathafen zwang, und dann doch vorbei zog. Aber keine Sorge – dafür wurden Hafenmanöver in allen erdenklichen Varianten geübt.

Ab Tag 3 wurde es ernst – und herrlich. 50 Seemeilen Kurs Nordost bis nach Korsika. Drei Crewmitglieder fielen seekrank aus, aber die anderen hielten Kurs, Koje und Kochlöffel. In einem korsischen Hafen erholten wir uns bei kulinarischer Entschädigung und sammelten Kräfte – denn das war erst der Anfang.

Der nächste Tag führte uns in eine idyllische Bucht mit türkisblauem Wasser und intensiven „Elsa-über-Bord“-Übungen. Endlich baden, trotzdem voller Action – denn bei uns geht selbst das Chillen mit Checkliste.

Tag 5 war wieder lang: erst ein kurzer Besuch in der beeindruckenden Festungsstadt Bonifacio, dann Weiterfahrt über die legendäre Straße von Bonifacio nach La Maddalena. Zwei Crewmitglieder widmeten sich in dieser Phase verstärkt dem Innenleben des Schiffs – seekrank, aber tapfer.

Der sechste Tag versprach Entspannung – und hielt (fast) Wort: Nur zwei Stunden unter Segeln, dann baden, schnorcheln, chillen. Dabei zeigte sich ein kleiner Defekt am Ruder – der aber mit gutem Teamgeist gemeistert wurde.

Der krönende Abschluss? Tag 7: Rückenwind, Gennaker gesetzt, Delfine an Steuerbord, „Unexploited Waters“ auf der Seekarte (samt angedeuteter Explosionsgefahr – wer hat da wohl gespielt?).

Gegessen wurde auf diesem Törn wie auf hoher See selten: Frischer Fisch, Lasagne, Melonen, Tiramisu und das ein oder andere Gläschen Vino – dann sind wir Blau wie das Meer (natürlich nicht!).

Am Ende der Woche waren wir nicht nur sonnengebräunt, salzwassergesättigt und seeklar, sondern vor allem: eingespielt. Ein Team, das wusste, wie man Leinen wirft, Fender rettet und den Abwasch choreographiert. Der Abschied fiel entsprechend schwer – aber mit dem festen Vorsatz: Nach dem Törn ist vor dem Törn!

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